„Wieder zu 100 Prozent fit“

Ganze sechs Wochen musste Cheftrainer Marcel Koller auf Innenverteidiger Anthar Yahia verzichten - sechs Wochen, die für Anthar harte Arbeit bedeuteten. Am Montag, 23. März 2009, gab unser Algerier sein Comeback und zeigt sich hungrig, endlich wieder ins Spielgeschehen eingreifen zu dürfen.

Hallo Anthar, schön dass du wieder dabei bist. Wie geht es die nach der langen Pause?
Danke, es geht mir sehr gut. Die erste Woche nach der Verletzung war allerdings ziemlich deprimierend, schließlich war es meine erste schwere Verletzung, die mich zu einer so langen Pause gezwungen hat. Nach einer Woche begann aber sofort die Rehabilitation, in der Malte und ich zusammen mit der RuhrSport Reha wirklich super Arbeit geleistet haben, für die ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanken möchte. Das war überragend! Auf das erste richtige Training habe ich mich schon am Abend vorher gefreut.

Das hören wir gerne. Bist du so fit, dass du in der Partie gegen den VfB Stuttgart schon wieder eingreifen kannst?
Das erste Training war bereits gut, in der zweiten Einheit habe ich voll mitgemacht. Ich habe in den letzten Wochen zweimal täglich sehr intensiv trainiert und mein Ziel genau vor Augen. Nach so einer langen Zeit bin ich richtig heiß, endlich wieder Fußball spielen zu dürfen. Ich werde alles dafür tun, um schon gegen Stuttgart wieder zu spielen - ich bin zu 100 Prozent fit. Eine Halbzeit wäre eine Option, die sehr gut für meinen Rhythmus wäre.

Angenommen, du spieltest: Würdest du dich auf ein Duell mit Mario Gomez freuen?
Generell spielt es keine Rolle, gegen wen wir spielen oder wie mein Gegenspieler heißt. Wir müssen uns bis zum Ende voll auf uns selbst konzentrieren, denn im Abstiegskampf wartet jeder auf einen Fehler des anderen.

Nach dem Ausfall von Marcel Maltritz und dir gab es zunächst die schlimmsten Befürchtungen, die sich erfreulicherweise nicht bewahrheitet haben. Dein Kommentar zu den Vertretern?
Wir sind insgesamt besser und mit mehr Dynamik in die Rückrunde gestartet, haben gut gespielt und gepunktet - das war sehr wichtig. Dazu beigetragen hat natürlich auch das Glück, welches uns in der Hinserie oft nicht vergönnt war. Ausschlaggebend war aber die Qualität des Kaders, von der Marcel Koller schon vor der Saison sprach. Jetzt hat sich gezeigt, dass wir Ausfälle kompensieren und uns auch auf die jungen Spieler wie Mergim Mavraj und Patrick Fabian verlassen können, die ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert haben.

Du hast alle Spiele während deiner Verletzungspause von der Tribüne verfolgt. Wie hast du die letzten zehn Minuten in Gladbach erlebt?
Das war schlimm! Ich saß mit Malte inmitten von Gladbachern, die uns beim 1:0 schon komisch angeguckt haben. In der Schlussphase konnte ich nicht mehr ruhig sitzen und bin immer wieder aufgesprungen. Die Partie war sehr intensiv, aber wir haben gekämpft und das Glück in dieser sehr wichtigen Partie für uns behaupten können.

Kürzlich hast du dich für deinen Teamkollegen Marc Pfertzel eingesetzt, der nach seiner Roten Karte öffentlich als „Trottel“ tituliert wurde. Hast du in diesem Fall dein Amt als Mannschaftsratsmitglied wahrgenommen?
Nein, das hätte ich auch unabhängig davon gemacht. Meine Eltern haben mich so erzogen, vor jedem Menschen Respekt zu haben. Den Zeitungsbericht über Marc empfand ich jedoch als äußerst despektierlich und wenn ich etwas als ungerecht empfinde, dann lass ich das auch raus. Wie mit Marc umgegangen wurde, fand ich nicht in Ordnung. Wenn wir Spieler Fehler machen, können die Medien diese gerne öffentlich diskutieren, aber dann bitte sachlich und respektvoll.