Anthar Yahia
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„Serie unbedingt ausbauen“

Anthar Yahias Interessen beschränken sich nicht bloß auf Fußball. Unser Franko- Algerier ist weltoffen und auch in politischen Belangen bewandert. So dreht sich das Gespräch, in dem es eigentlich um unsere Partie am Samstag gegen Werder Bremen gehen soll, anfangs eher um den Machtwechsel in den USA. Was er von Obama hält und was wir am Samstag beherzigen müssen, verrät er uns.

Hallo Anthar! Wie geht´s dir?
Gut, danke der Nachfrage. (Zeigt auf die Titelblätter der vor ihm liegenden Zeitungen) Das ist auch gut.

Du bist Obama-Fan?
Ja, es wurde Zeit für einen Wechsel in den USA. Ich hoffe, dass er es besser in den Griff bekommt als sein Vorgänger.

Am Mittwochabend gab es eine Diskussionsrunde im Fernsehen, in der die Teilnehmer sich nicht vorstellen konnten, dass in ca. 40 Jahren in Deutschland oder Frankreich ein Nachkomme von Migranten, z. B. aus der Türkei oder Afrika, an der Spitze des Staates stehen würde. Teilst du diese Ansicht?
40 Jahre sind ein so langer Zeitraum, da kann viel passieren. Das sieht man am Mentalitätswechsel in den USA, wo vor rund 40 Jahren partiell noch die Rassentrennung herrschte und nun Obama Präsident ist. Ich kann nicht für Deutschland sprechen, dazu kenne ich die Verhältnisse hier noch zu wenig, aber in Frankreich sind wir schon einen Schritt weiter. Dort haben wir in Rachida Dati zum Beispiel eine Justizministerin, deren Vorfahren aus Nordafrika stammen. Dennoch sind die Verhältnisse in den USA nicht so ohne Weiteres auf Europa übertragbar, es herrscht dort eine andere Mentalität.

Habt ihr innerhalb der Mannschaft den US-Wahlkampf intensiv verfolgt?
Es interessierte schon. Mergim Mavraj lief beispielsweise schon vor Wochen mit einem Obama-T-Shirt herum, und ich habe mit Mimoun Azaouagh den Wahlabend verfolgt. Uns hat brennend interessiert, wie es in den USA weitergeht. Ich mag das Land, aber die Politik der letzten Jahre fand ich katastrophal. Es ist so ein krasser Unterschied zwischen den Menschen, die man in Amerika trifft und die total freundlich sind, und der Außenpolitik dieser Weltmacht. Ich habe die Hoffnung, dass sich letztgenannter Teil nun ändert.

Vor den Wahlsendungen habt ihr hoffentlich Champions League geguckt…
Ja, klar! (lacht) Wir haben Werders Heimspiel gegen Panathinaikos geschaut und gesehen, wie aggressiv und clever die Athener aufgetreten sind. Sie haben sehr kompakt gestanden, gut gekontert und verhindert, dass Bremen die dominierende Mannschaft war.

Kompakt, clever, aggressiv: Die richtige Rezeptur für uns am Samstag?
Ohne diese Komponenten geht es nicht. Sie sind die Basis dessen, was wir am Samstag zeigen müssen. Ohne einen kompakten Block, der aggressiv verschiebt, können wir wenig holen.

In Dortmund sind wir über weite Strecken so aufgetreten. Geht in dieser Hinsicht sogar noch mehr?
Es geht immer noch etwas besser, es ist immer mehr möglich. Wir müssen das Dortmund-Spiel als Schablone nehmen und die guten Elemente dieser Partie herausziehen und wiederholen. Allerdings müssen wir noch ein Stück weiter gehen. Und das, was wir falsch gemacht haben, dürfen wir nicht wiederholen. Die Einstellung aus dem Derby müssen wir in jedem Fall auch gegen Bremen auf den Platz bringen und darüber hinaus dafür sorgen, dass wir nach vorne gefährlicher werden. Das geht nur, wenn wir Werder unter Druck setzen.

Es ist schwierig, Werder einzuschätzen. Niederlagen gegen Leverkusen und Panathinaikos stehen hohe Siege, z. B. über Bayern und Hertha, gegenüber.
Das Team hat anscheinend zwei Gesichter. Wir wissen aber, dass sie sehr viel Qualität besitzen und die auch plötzlich abrufen können, wenn sie wach sind. Es liegt also an uns, um es metaphorisch auszudrücken, Werder weiterhin schläfrig zu lassen. (lacht) Sie mögen es nicht, wenn man zweikampfstark agiert, hohen läuferischen Aufwand betreibt, ihnen permanent auf den Füßen steht und keinen Raum lässt.

Du denkst wahrscheinlich gerne an die letzte Partie gegen Werder zurück, schließlich hat dein Kopfballtor das Spiel zu unseren Gunsten entschieden.
Es war toll, es war ein schöner Sieg. Aber das ist schon fast ein Jahr her und es interessiert im Grunde genommen aktuell niemanden mehr, denn am Samstag steht ein völlig anderes, ein neues Spiel an. Aber wir sollten die Serie, die wir letzte Saison gegen Werder gestartet haben, unbedingt ausbauen.

Da stimmen wir dir in vollem Umfang zu. Anthar, viel Glück am Samstag und vielen Dank für das Gespräch.

VfL: Anthar Yahia brennt auf seinen Einsatz

Sprung auf das Treppchen

Am 15. Oktober endete in Algerien die Wahl zum Fußballer des Jahres.

 

Die Trainer der Ersten und Zweiten Liga und deren Präsidenten sowie die Sportjournalisten wählten aus fünf Kandidaten ihren Favoriten. Noch ist das Endergebnis - neben Anthar Yahia standen auch noch ein Stürmer, zwei Mittelfeldspieler und ein "Sechser" zur Wahl - nicht amtlich. Doch darf sich Bochums Verteidiger große Hoffnungen machen, zu den drei Spielern zu zählen, die am 16. oder 17. November in der Hauptstadt Algier gekürt werden. Yahia: "Ich hoffe natürlich, dass ich erstmalig den Sprung auf das Treppchen geschafft habe."

Gestern beschäftigte sich der Innenverteidiger aber mit ganz anderen Dingen. Fand doch die Auslosung zur WM-Qualifikation statt. In der dritten und letzten Gruppenphase trifft Algerien nun ab März auf Ruanda, Sambia und den Favoriten Ägypten. Yahia: "Ein gutes Los." Der Gruppenerste qualifiziert sich für die WM in Südafrika, der Zweite und der Dritte dürfen am Afrika-Cup teilnehmen.

Teilnehmen darf Anthar Yahia auch wieder an der Bundesliga. Nach der abgelaufenen Sperre (zwei Spiele) hofft er natürlich, am Sonntag in Stuttgart wieder zur Anfangsformation zu gehören. Yahia: "Der Trainer entscheidet erst am Ende der Woche. Ich hoffe aber, dass ich wieder von Beginn an dabei bin." Doch zuvor hat er ein ganz dickes Lob für seinen Vertreter Mergim Mavraj parat: "Ich habe immer gesagt, dass er ein guter Spieler ist. Er hat einen ordentlichen Job gemacht und wird seinen Weg in der Bundesliga gehen."

Yahia, der die Spiele in München und gegen Mönchengladbach auf der Tribüne erlebte, hofft, dass jetzt irgendwann auch der Knoten in der Bundesliga platzt: "Uns fehlen nur noch Kleinigkeiten. Das ist auch eine Sache der Konzentration." Und während sich der Junggeselle bei selbst gemachtem Lachssalat und Tortellini die Champions League anschaute, gab er sich selbstbewusst: "Auch wenn wir nicht gut stehen, Angst vor dem Abstieg habe ich nicht. Daran denke ich überhaupt nicht. Die Saison ist noch so lange, da ist es letztlich nur wichtig, dass wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren." Und dann erinnert sich Yahia an das Vorjahr: "Auch da hat es Schwankungen in der Form einzelner Spieler gegeben. Am Ende hat sich aber die Qualität durchgesetzt. Und von der bin ich auch in dieser Saison überzeugt."

Schmunzeln musste Yahia, als er am Dienstagabend das Spiel des französischen Dauermeisters Lyon in Bukarest sah: "Die haben ja noch mehr Probleme bei Standards als wir." Ein Hinweis darauf, dass es nicht allein eine Sorge des VfL ist, sondern eine sehr verbreitete Erscheinung im Fußballgeschäft.







VfL: Anthar Yahia leidet derzeit Höllenqualen

"Mavraj macht das schon"

Ein auffälliges Bild in den letzten Tagen am Trainingsplatz. Antar Yahia ist mit dem Fuß oder mit dem Kopf in fast jedem "Spielchen" erfolgreich.

Aber wenn seine Kollegen morgen um 20.30 Uhr ins rewirpowerStadion einlaufen, muss er seinen Tatendrang zügeln. Nach seiner Roten Karte im Heimspiel gegen Leverkusen nämlich muss er zum zweiten und hoffentlich auch letzten Mal in dieser Saison noch zuschauen. Und genau das fällt dem Algerier überhaupt nicht leicht. In München hielt es ihn kaum auf seinem Sitzplatz auf der Tribüne, und am letzten Samstag ging er erneut durch die Hölle. Im französischen Mülhausen sah er sich mit seinen Eltern und seinem Bruder die Partie Liberia gegen Algerien (0:0) im TV an, denn eine Sperre (zweimal Gelb) hatte ihn auch international aus dem Verkehr gezogen. Yahia: "Ich habe das ganze Spiel vor dem Apparat gestanden. Das war furchtbar."

Doch mit einem happy-end, denn das Remis reichte, weil auch Favorit Senegal über ein 1:1 in Gambia nicht hinauskam. Jetzt wartet Anthar Yahia mit seinen Landsleuten auf den 24. Oktober, wenn die nächste Turnierphase ausgelost wird. Yahia: "In der ersten Gruppe sind Ghana, die Elfenbeinküste, Kamerun und Ägypten. Wir sind jetzt in Topf zwei." Ab Februar wird dann ermittelt, wer sich für die WM 2010 in Südafrika qualifiziert. Yahia: "Nur der Erste kommt weiter, der Zweite und der Dritte einer Vierergruppe spielen um den Afrika-Cup."

Zukunftsmusik. Jetzt gilt die ganze Konzentration dem VfL: "Mein Cousin kommt morgen. Mit ihm drücke ich auf der Tribüne die Daumen." Allzu viele Sorgen, dass es schief gehen könnte, macht er sich nicht: "Ich habe schon in der Vorbereitung gesagt, dass Mergim Mavraj seinen Weg macht. Er hat einen guten Job gegen die Bayern abgeliefert. Er wird das auch gegen Mönchengladbach richten."

Gestern endete übrigens in Algerien die Wahl zum Fußballer des Jahres. Yahia: "Fünf Spieler sind nominiert. Die Ehrung findet am 16. oder 17. November in Algier statt." Da passt es ja gut, dass der VfL sein Auswärtsspiel bei Hannover 96 schon am Freitag, 14. November, bestreitet.

VfL: Anthar Yahia neuer Volksheld in Algerien

"Lebe und liebe Fußball"

Algerien hat 35 Millionen Einwohner. Seit dem vergangenen Freitagabend darf man davon ausgehen, dass die Mehrheit den Namen Anthar Yahia nicht nur kennen, sondern auch ins Herz geschlossen hat.

 

Da erzielte der Bochumer Innenverteidiger nämlich in Blida, gut 50 Kilometer von der Hauptstadt Algier entfernt, vor 60.000 Zuschauern im WM-Qualifikationsspiel gegen den Senegal das vorentscheidende 3:1 beim 3:2-Sieg und katapultierte sein Team an die Tabellenspitze der Gruppe (wie berichtet). Anthar Yahia: "Der Jubel danach war einfach unbeschreiblich." Yahia hatte, wie dreimal zuvor, auch sein viertes Länderspieltor mit dem Kopf erzielt. Im letzten Qualifikationsspiel in Liberia reicht den Algeriern schon ein Remis, um die nächste Qualifikationsrunde zu erreichen. Yahia: "Dann spielen wir in einer Vierer-Gruppe, und der Gruppensieger fährt nach Südafrika."

Yahia genoss das Erlebnis in vollen Zügen. Schließlich trug er zum zweiten Mal die Kapitänsbinde: "Das macht mich wahnsinnig stolz." Yahia, der auch im vorletzten Spiel gegen Gambia das entscheidende Tor erzielte, hat nun große Aussichten, Ende September die höchste Fußballauszeichnung seines Landes zu erhalten. Die täglich erscheinende Sportzeitung "Elheddes" (der Torschütze) verleiht in jedem Jahr den "Goldenen Ball" an den besten Inlands- und Auslandsspieler. Und Yahia verrät: "Ich gehöre zu den Kandidaten." Und dann fügt er schmunzelnd hinzu: "Diese Zeitung grätscht uns Spieler oft ganz schön weg." Was nichts anderes bedeutet, als dass auch in Algerien die Fußballer von den Medien nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst werden.

Dienstagabend saß Anthar Yahia mit Marc Pfertzel ("Er ist so etwas wie meine zweite Verlobte") beim Italiener und hofft, dass ich etwas von der Siegermentalität, die jetzt in meinem Land herrscht, beim VfL einbringen kann. Uns fehlt nämlich unbedingt ein Erfolgserlebnis".

Über das letzte Heimspiel mag er nicht mehr reden: "Mein Fehler ist aus dem Kopf verbannt. Ich schaue nicht zurück, sondern in die Zukunft." Und dabei steht vor allem der VfL im Blickpunkt: "Wir müssen dringend da unten 'raus." Dafür stellt er auch seine privaten Angelegenheiten zurück: "Für meine Hochzeit ist derzeit keine Zeit. Ich lebe und liebe Fußball."





Antar Yahia éfenseur de l’EN
« Il faut gagner tous les matchs »

 

Vous êtes certainement le joueur le plus heureux en inscrivant le but de la victoire...

Oui, je suis très content, pas spécialement pour avoir marqué le but de la consécration, mais surtout parce qu’on a tout simplement gagné. C’est une victoire importante qui va nous relancer dans la course et nous ouvrir des perspectives pour l’avenir.

A quoi avez-vous pensé au moment de l’ouverture du score ?

A chaque fois que je marque, je pense directement à mes parents qui m’encouragent lorsqu’il s’agit de porter le maillot national et de défendre les couleurs de mon pays. Mais aussi, j’ai eu une pensée pour les fans de l’équipe nationale qui nous encouragent à chaque sortie.

Mais avouez que la partie n’a pas été facile...

C’est sûr que cela n’a pas été facile, car l’adversaire est venu pour défendre sa première place. Il nous a causé beaucoup de problèmes. En plus, il y a eu plusieurs absences dans notre effectif et certains éléments qui relèvent de blessure ont été contraints de jouer. Cela dit, malgré tous ces aléas, nous nous sommes créé plusieurs occasions et on aurait pu ajouter au moins un deuxième but.

Comment envisagez-vous la suite du parcours ?

Nous n’avons pas d’autre alternative que de gagner tous les matchs qui restent dans le but de terminer premiers du groupe. A présent, nous allons prendre du recul après une saison très chargée, ensuite on verra bien contre le Sénégal qu’on doit accueillir avec la même détermination.





VfL: Zuversicht vor dem Spiel gegen Bayer

Yahia: "Appetit auf mehr"

einen Weg zum Erfolg: "Wir müssen nur an unsere Stärken denken, sie abrufen und ebenso selbstbewusst auftreten wie gegen Hannover. Gelingt uns das, holen wir einen Dreier."

Vor dem gestrigen Nachmittags-Training hatte Anthar Yahia, der gemeinsam mit seinem Freund Marc Pfertzel tags zuvor an der Präsentation des neuen Mannschaftsbusses teilgenommen hatte, etwas zu erzählen.

Sein erster Eindruck: "So ein Gefährt habe ich überhaupt noch nicht gesehen. Da mag man gar nicht mehr aus dem Bus aussteigen." Zwei Stunden später durfte er mit seinen Kollegen erstmals einsteigen. Denn kurz nach 17 Uhr ging es ins Trainingsquartier Goldschmieding in Castrop-Rauxel.

Bemerkenswert, wie gut die Stimmung vor dem heutigen schweren Spiel ist. Da herrscht Freude pur und das Wort Angst kommt im Sprachschatz des Algeriers gar nicht vor. Yahia nämlich versichert: "Wir haben vor keiner Mannschaft in der Bundesliga Angst. Nicht vor Bayern, nicht vor Bremen und auch nicht vor Leverkusen." Dem Innenverteidiger zu glauben, fällt nicht schwer. Denn schließlich hatte er hier vor einigen Wochen an gleicher Stelle erklärt, dass man auch in Bremen gewinnen kann. Und siehe da - er hatte Recht. Nun weiß er offensichtlich wieder



Nicht nur, weil sein engster Freund Marc Pfertzel beim Hinspiel vom Platz flog, verspürt der Manndecker, der sich innerhalb eines Jahres die deutsche Sprache ohne Lehrer selbst beibrachte, so etwas wie Revanchegelüste: "Das Hinspiel hatte schon einen kuriosen Verlauf. Erst die großen Chancen für uns, dann die gelb-rote Karte für Marc. Und der Schiedsrichter hat es auch weiter nicht so gut mit uns gemeint. Das machte die Sache noch schwerer." Auf ein Wiedersehen freut er sich dagegen mit Theofanis Gekas, ist aber von seiner derzeitigen Situation am Rhein nicht überrascht: "Im Profifußball funktioniert es nicht immer so, dass man beim Vereinswechsel auch den Erfolg mitbringt. Das muss auch Fanis jetzt erkennen."

Denn im Fußball, und auch beim VfL Bochum, ist kein Tag mit dem vorherigen vergleichbar. Während es für die Etablierten in der Hinrunde noch eine Stammplatzgarantie gab, herrschen plötzlich verschärfte Bedingungen. Yahia: "Sportlich ist das natürlich ein Plus für uns. Aber ich habe auch viel Verständnis für die betroffenen Spieler, die jetzt zuschauen müssen. Denn spielen wollen doch alle."

Auch weil Anthar Yahia seinen Platz im Team bisher stets behaupten konnte, zieht er nach gut einem Jahr folgende Bilanz: "Ich hoffe, jeder merkt, dass ich in Training und Spiel alles versuche, um dem Verein zu helfen. Ich bin jedenfalls froh, in Bochum zu sein und fühle mich sehr wohl." Klingen da etwa heimische Gefühle durch? Yahia ohne Zögern: "Ja, ich fühle mich hier zu Hause und will mit dem VfL noch etwas erreichen."

Natürlich hat der Abwehrspieler die Philosophie des VfL - "das erste Ziel ist immer der Klassenerhalt" - verinnerlicht, aber dennoch verrät er: "Wir haben Appetit auf mehr, werden uns deshalb auch immer wieder neu motivieren."

Und was macht die Nationalmannschaft? Da steht dem Algerier ein heißer Sommer ins Haus, denn er verrät: "Gleich nach der Saison mit dem VfL geht es mit Algerien ins Trainingslager, denn im Juni haben wir vier ganz wichtige WM-Qualifikationsspiele." Worte, die sein Coach Marcel Koller sicherlich nicht gerne hört. Anthar Yahia: "Das müssen wir natürlich alles besprechen. Schließlich muss ich im Hinblick auf die neue Saison beim VfL auch mal ein paar Tage Urlaub machen. Aber darüber mache ich mir später einen Kopf."

 

Günther Pohl





„Total motiviert“

Am Morgen schrieb er nach getaner Arbeit noch fleißig Autogramme für seine algerischen Landsleute, die zufällig bei ihrem Deutschlandaufenthalt in Bochum Station machten. Unsere Nummer 25 genießt in Algerien hohes Ansehen, er ist einer der herausragenden Spieler der Nationalelf. Im Interview spricht er über seinen Status als Star, über Bayer 04, unserer Qualitäten und Sarkozy.

Hallo Anthar! Mit Bayer Leverkusen dürftest du zunächst nur angenehme Erinnerungen verbinden?
Im ersten Moment: ja. Schließlich habe ich im letzten Jahr in der Rückrunde dort mein erstes Bundesliga-Tor geschossen. Das war ein schöner Augenblick, auch weil wir dann mit 4:1 einen grandiosen und wichtigen Sieg eingefahren haben. Aber das ist Vergangenheit. Die guten Erinnerungen haben uns im Hinspiel in dieser Saison zum Beispiel nichts genutzt, denn wir haben unglücklich mit 0:2 verloren.

Wie wird eure Marschrichtung für die Partie am Sonntag aussehen? Bayer ist richtig gut drauf…
Wir haben eine gute Mannschaft mit guten Spielern. Außerdem haben wir die Chance, in zwei aufeinander folgenden Heimspielen sechs Punkte zu machen. Drei haben wir schon gegen Hannover geholt, jetzt müssen wir nochmals nachlegen. Dabei spielet es keine Rolle, ob der Gegner Leverkusen oder sonst wie heißt. Wir müssen uns auf unsere eigenen Stärken konzentrieren und nicht allzu viel darüber nachdenken, was Leverkusen für eine große Mannschaft hat. Wenn wir so aggressiv auftreten wie zuletzt, können wir die drei Punkte holen.

Waren gegen Hannover die Aggressivität und die Laufbereitschaft der Schlüssel zum Erfolg?
Die beiden Komponenten sind das Minimum, um Erfolg zu haben. Aber es kommen pro Spiel noch andere Faktoren dazu. Mannschaften wie Leverkusen möchten schönen Fußball spielen, aber ich denke, dass das in Bochum nicht einfach wird. Wir können auch Fußball spielen und haben unsere Qualitäten.

Ein Tor von dir wäre dabei sehr hilfreich. Immer wenn du getroffen hast, haben wir gewonnen. Gut, es waren nur zwei Tore, das letzte aber immerhin das historische 2:1 in Bremen.
Historisch, wow! (lacht) Das ist ein großes Wort! Tore bescheren einen immer ein schönes Gefühl, zählen für mich aber nicht so viel wie der Gesamterfolg der Mannschaft. Jeder, der das Glück hat, ein Tor zu erzielen, tut das für das gesamte Team.

Ein Team, das sich in der Breite qualitativ enorm verbessert hat. Inzwischen ist der Kader so ausgeglichen, das selbst Leistungsträger manchmal nicht im 18er-Kader stehen.
Ja, das sieht man jeden Tag auch auf dem Trainingsplatz. Die Qualität ist so hoch und der Kader so ausgeglichen, dass jeder um seinen Platz kämpfen muss. Einen Stammplatz in dem Sinne gibt es nicht, jeder muss durch tägliche Leistung überzeugen. Aber diese Konkurrenzsituation tut der Mannschaft gut, dadurch wird mehr Spannung aufgebaut.

Dein neuer Kumpel ist seit dieser Saison Marc Pfertzel. Ein Supertyp?
Wenn er schlecht wäre, würde ich mich nicht mit ihm beschäftigen. (lacht) Ich verstehe mich mit ihm auf und außerhalb des Platzes sehr gut. Es ist wichtig, solche Freunde innerhalb der Mannschaft zu haben, das erleichtert das Zusammenspiel auf dem Rasen. Wir haben dieselben Interessen und sind oft in vielen Fragen gleicher Ansicht. Kurioserweise haben wir den gleichen Hintergrund: in derselben Stadt geboren, sogar im selben Krankenhaus – und dann treffen wir uns ausgerechnet in Bochum zum ersten Mal!

Und ihr unterhaltet euch auf Französisch oder auf Deutsch?
Wir probieren es so oft wie möglich auf Deutsch. Das klappt inzwischen auch ganz gut. Am Sprachkurs brauchen wir jedenfalls nicht teilzunehmen. (lacht) Ab und zu schaue ich ins Wörterbuch, ansonsten lese ich deutsche Zeitungen und schaue ein bisschen deutsches Fernsehen. Wobei ich in punkto TV doch französische Sendungen bevorzuge. Ich sehe gerne Serien wie „Prison Break“ oder viele Dokumentationen. Auch politische Sendungen schaue ich mir gerne an.

Da habt ihr in Frankreich mit eurem Staatspräsidenten Sarkozy ja auch eine schillernde Persönlichkeit, über den viel berichtet wird.
Oh ja, der ist sehr eigenwillig. Ein starker Charakter, mit vielen Facetten. Nicht alle davon gefallen mir, auch weil ich politisch anders denke. Aber er hält die Medien auf Trab.

Du hast heute Fan-Besuch aus Algerien gehabt. Wie ist es in Algerien, wenn du als Nationalspieler und Star in der Öffentlichkeit stehst?
Es gibt ein paar Spieler, die schon stark nachgefragt werden. Dazu gehöre ich auch. Wenn ich über die Straße gehe, dann bin ich sofort umringt von vielen Leuten, die Autogramme wollen oder mit mir reden. Das ist einerseits schön, andererseits manchmal aber auch anstrengend. Deswegen genieße ich die Ruhe, die ich hier in Bochum habe.

Am Sonntag müssen wir auf Stanislav Sestak verzichten. Ein Handicap?
Da hilft uns zum Beispiel die schon angesprochene Qualität im Kader. Wir haben andere gute Stürmer, die für ihn auf dem Platz stehen werden und ihre Sache gut machen werden. Wir sind total motiviert, weil es für uns ein Topspiel ist. Wir haben derzeit neun Punkte Abstand zu den Abstiegsrängen, das ist gut. Wir sollten uns aber nicht andauernd nach unten orientieren, sondern beziehen unsere Motivation auch daraus, was nach oben geht.

Wir freuen uns schon darauf! Anthar, vielen Dank für das Gespräch.







"Nicht spurlos vorüber gegangen"

Anthar Yahia hat turbulente Wochen hinter sich, mit einer Reihe von negativen Ergebnissen in sportlicher Hinsicht. In der Bundesliga kassierte er mit dem VfL zuletzt zwei Niederlagen, mit Algerien scheiterte er in der Qualifikation zum Afrika-Cup. Warum er den VfL dennoch auf einem guten Weg sieht und warum afrikanischer Fußball immer noch Abenteuer ist, sagt er im Interview.

Hallo Anthar! Wir führen das Interview auf Deutsch, du hast sehr schnell gelernt. Bist du ein Sprachtalent?
Mmmh, vielleicht. Ich spreche Französisch, Englisch und Italienisch. Deutsch bringe ich mir gerade selber bei, schnappe viel in der Kabine auf, vom Trainer und den Spielern. Außerdem hatte ich drei Jahre lang Deutschunterricht in der Schule, da ist noch einiges hängen geblieben.

Die Sprache des Fußballs versteht jeder und Ergebnisse sprechen manchmal für sich. Was sagt dir das Ergebnis aus Leverkusen?
Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, aber keine Tore geschossen. Dann wird es generell schwer, zumal wir schnell im zweiten Durchgang dezimiert wurden. Nach der Gelb-Roten Karte wurde es für uns zunehmend schwieriger, wir mussten mehr laufen. Die Gegentore waren dumm, sind aus Standardsituationen entstanden und waren in ihrer Entstehung schlichtweg unglücklich. Der Freistoß von Schneider vor dem 1:0 wird abgefälscht und geht dadurch nicht weit vorbei, sondern fällt am Fünfmeterraum runter, genau auf den Kopf von Haggui. Dennoch müssen wir so weiterspielen wie die erste Halbzeit in Leverkusen, nur mit mehr Torerfolg. Im Gegensatz dazu war die erste Halbzeit in Hannover eine einzige Katastrophe!

Wo du Hannover erwähnst: Deine letzten drei Spiele endeten allesamt mit Niederlagen, zweimal in der Bundesliga plus das Aus im Afrika-Cup. Die Begegnung mit Algerien in Gambia soll sehr merkwürdig gewesen sein.
Fußball in Afrika findet niemals unter den gleichen Bedingungen statt. In Gambia war keine Polizei zu sehen, die uns vor den Angriffen der gambischen Fans geschützt hätte. Die Zuschauer haben uns getreten und mit Fahnen traktiert. Das war schlimm! Im Spiel selbst hatten wir auch wenig Glück. Wir haben mit 1:0 geführt, hätten aber mit 4:0 gewinnen müssen, um uns zu qualifizieren. In den letzten fünf Minuten haben wir alles riskiert und sind alle nach vorne gegangen, und das hat Gambia zu zwei Toren genutzt.

Wie hast du das verarbeitet?
In Algerien waren die Menschen natürlich sehr enttäuscht, das ist auch an mir nicht spurlos vorüber gegangen. Ich habe mich noch ein paar Tage damit beschäftigt, doch dann musste ich mich aufs Leverkusen-Spiel vorbereiten. Gut, dass die Spiele so schnell aufeinander folgen.

Am Freitag kommt Eintracht Frankfurt, die sind gut drauf. Wie bereitest du dich auf das Spiel vor?
Ich bin jetzt seit rund acht Monaten in Deutschland und habe in der Zeit viel deutschen Fußball gesehen. Von daher kenne ich die meisten Gegenspieler schon, ganz gleich, ob sie Amanatidis, Takahara oder Thurk heißen. Zudem werden wir vom Trainer immer auf die jeweiligen Gegenspieler und die gegnerische Mannschaft eingestellt. Er zeigt uns jedes Mal, wie der Gegner spielt. Viel wichtiger ist aber, wie wir spielen. Wir müssen kompakt auftreten, dann werden wir erfolgreich sein. Die Frankfurter haben zum Beispiel gute Spieler, aber wir haben auch unsere Qualitäten.

die Seite  
  Diese Seite habe ich für meinen lieblingspieler des VfL Bochum, Anthar Yahia erstellt.
 
5. Tor für den VfL  
  Im Heimspiel gegen Hertha BSC (saison 09/10) erzielte Anthar den 1:0 Siegtreffer für unsere Bochumer Jungs!




 
Sieg in Bremen am 03.02.08  
  Sieg im Weserstadion!!!! Der VfL Bochum bezwang den SV Werder Bremen mit 2:1... Noch nie konnte der VfL in Bremen gewinnen, das einzige was bisher in Bremen für die Bochumer raussprang waren 7 Unentschieden.
Doch jetzt Geschah endlich das Wunder von der Weser, an dem unser Innenverteidiger Anthar Yahia nicht ganz unschuldig war... schließlich bezwang er 6 Minuten vor schluss den Bremer Keeper Tim Wiese per kopf und sorgte so für den 2:1 endstand... zuvor war Auer nach Vorarbeit von Ono erfolgreich (1:1) Anthar erziehlte somit innerhalb eines Jahres beim VfL schon sein 2. Bundesliga Tor... wenn dass nicht dafür spricht, dass er sich hier wohl fühlt weiß ich auch nicht.......
 
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